Heute möchte ich über ein Hauskonzept schreiben, das die Sonne als Energiequelle nutzt: das Sonnenhaus.
Sonnenhaus-3D-GrafikEtwa ein Drittel der Primärenergie wandeln wir in Wärme um, davon wird der größte Teil für Raumheizung und Warmwasser verwendet. Der Klimawandel und die Importabhängigkeit von fossilen Energieträgern zwingen zu schnellem Handeln.
In den letzten Jahren haben sich Hauskonzepte entwickelt, die darauf ausgerichtet sind weniger Energie zu benötigen. Am bekanntesten sind sicherlich das Niedrigenergiehaus und das Passivhaus.

Das Sonnenhaus erfreut sich im Süden Deutschlands einer großen Beliebtheit, aber mittlerweile werden auch in Nordrhein-Westfalen immer mehr Sonnenhäuser gebaut.

In einem Sonnenhaus liefert die Sonne über die Hälfte der Heizenergie kostenlos.

Sonnenhäuser sind Gebäude, die überwiegend ganzjährig von der Sonne beheizt werden. Das bedeutet, dass Sonnenhäuser ihren Jahreswärmebedarf an Heizung und Brauchwasser mindestens zu 50 Prozent mit einer thermischen Solaranlage decken.
Sonnenhaus HausansichtIn Werne an der Lippe wurde im Frühjahr ein Sonnenhaus fertiggestellt. Mit einer Kollektorfläche von 30 m² und einem Pufferspeicher mit 6,5 m³ kann die Sonne 70 Prozent der Energie für Heizung und Warmwasser liefern. Eine Kombination aus Fußboden- und Wandheizung sorgt für eine angenehme, gleichmäßige Wärme im ganzen Haus. Reicht die Energie der Sonne nicht aus, kann mit einem Holzofen im Wohnraum, der seine Energie vor allem in den Pufferspeicher einlagert, nachgeheizt werden. Natürlich liefert die Sonne über eine Photovoltaikanlage auch kostenlosen Strom für das Wohnhaus.

Seit April werden Sonnenhäuser von der Bundesregierung besonders gefördert. Im Neubau wird die Solaranlage in einem Sonnenhaus mit mindestens 150 € pro m² Kollektorfläche gefördert, im Altbau sind es sogar 200 € pro m².
„Die Bundesregierung erkennt damit Sonnenhäuser als marktreife Innovation sowie etablierten Bau- und Heizstandard an und sie signalisiert, dass sie mehr Solarwärme für den Klimaschutz will.“ kommentiert der Solararchitekt Georg Dasch die neue Förderrichtlinie.

Das Sonnenhaus Institut bietet mit der Stadt Herten am 18. September ein Tagesseminar für Architekten, Planer, Handwerker und Bauherren an. Vorgestellt wird die Solar- und Heizungstechnik im Sonnenhaus im Alt- und Neubau. Interessierte sollten sich beim Sonnenhaus-Institut anmelden: www.sonnenhaus-institut.de

Dies ist ein Beitrag für die Energiekolumne der Zeitung Vestimmo