Seit über 100 Jahren steht aktiven und ehemaligen Bergleuten Gratis-Kohle zu, das sogenannte Kohle-Deputat. Im Jahr 2018 schließen die letzten deutschen Zecken in Bottrop und Ibbenbüren, es wird dann keine Kohle in Deutschland mehr gefördert. Damit läuft das Kohle-Deputat als Kohlelieferung aus. Da die Gratislieferung ein Lohnbestandteil der Ruhrkohle-Beschäftigten ist wird das Deputat durch eine pauschale Abfindung abgelöst werden.

RäuberAlle Besitzer eine Kohleheizung müssen deshalb überlegen ob Sie Importkohle kaufen oder auf eine moderne Heizung umsteigen.
Kohleheizungen haben einen sehr hohen CO2-Ausstoß und schaden so dem Klima.
Aber die Kohleheizungen stoßen auch Feinstaub und giftige Kohlenwasserstoffe aus und belasten die Nachbarschaft und auch die Nutzer selbst. Es gibt Untersuchungen, die zu dem Ergebnis kommen, dass die Schadstoffe aus der Kohleverbrennung insbesondere bei Kindern zu starken Gesundheitsproblemen führen.

Holzpellet-Brennwertkessel mit Pufferspeicher SWBFür die Umwelt ist es also gut wenn die altertümlichen Kohleheizungen verschwinden.
Als Alternative bietet sich eine moderne Gasheizung an, wenn es eine Gasversorgung in der Straße gibt. Eine Holzpelletheizung und die Nutzung der Sonnenenergie sind für die Umwelt die beste Lösung.
Aber es bedeutet für die Besitzer der Gebäude, die mit Kohle beheizt werden eine große Investition wenn eine neue Heizung angeschafft werden muss. Die meisten Besitzer einer Kohleheizung gehören nicht zu den Großverdienern.

Glücklicherweise gibt es staatliche Förderprogramme für die Umstellung der Heizung als Zuschuss und günstige Kredite. Die KfW fördert den Einbau einer Gas-Brennwertheizung mit einem günstigen Kredit oder einem Zuschuss von 10 Prozent. Holzpelletheizungen und Sonnenwärmeanlagen werden mit Zuschüssen von 20 bis 30 Prozent gefördert.
Eine besondere Fördermöglichkeit gibt es für die Bewohner der Gartenstadt in Gelsenkirchen-Hassel, Herten-Westerholt und Herten-Bertlich.

Das Klimabündnis Gelsenkirchen-Herten will die Zechensiedlung energetisch ertüchtigen und kann für das Förderprogramm Gelder aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ einsetzen. Die Förderhöhe richtet sich nach der Einsparung von Kohlendioxid.
Bei der Umstellung von Kohleheizung auf eine moderne Heizung mit Gas oder Holzpellets liegt die Fördersumme bei 50 bis 70 Prozent der Investitionssumme. Solaranlagen können in den meisten Fällen nur realisiert werden, wenn das nutzbare Dach nicht die Straßenseite ist, die Gestaltungssatzung verbietet die Veränderung der sichtbaren Dachflächen.
Aber nicht nur der Einbau einer neuen Heizung wird gefördert sondern auch die Verbesserung der Gebäudehülle. Hier wird in dem Förderprogramm viel Wert auf eine gute optische Umsetzung gelegt. So wird eine Dämmung mit Polystyrol nicht gefördert und die Außendämmung darf eine Stärke von 6 cm nicht übersteigen.

Viele Häuser in der Gartenstadt bestehen aus Doppelhäusern oder sogenannten Vierspännern, ein Reihenhaus bestehend aus 4 Gebäuden. Bei der Heizung ergeben sich hier große Einsparpotentiale wenn nicht jedes Haus eine eigene Heizung bekommt, sondern alle Eigentümer in eine gemeinsame Heizung investieren.
Bei der Gebäudedämmung ist die Förderung höher wenn sich die Eigentümer für eine gemeinsame Lösung entscheiden. Damit soll Einzellösungen vorgebeugt werden, die die optische Erscheinung der Häuser verschlechtern.

Vor einer Förderung in der Gartenstadt ist eine Beratung durch die Experten des Stadtteilbüros in der Egonstraße verpflichtend. Diese kostenlose Beratungsleistung sollte jeder Interessent für seine Gebäudesanierung in Anspruch nehmen. Soll das Projekt dann umgesetzt werden ist zusätzlich ein qualifizierter Energieberater notwendig, der unter anderem die CO2-Einsparung berechnet, nach der die Förderhöhe bestimmt wird. Diese Energieberatung ist dann nicht kostenlos aber ein wichtiger Baustein für eine gute energetische Sanierung.

Hoffen wir, dass die umweltschädlichen Kohleheizungen bald der der Vergangenheit angehören und die Häuser umweltfreundlich und sparsam beheizt werden.

Dies ist ein Beitrag für die Energiekolumne der Zeitung Vestimmo